Wieviel "Kind-Sein" habe ich im Laufe meines Lebens schon verloren?
Kann ich noch staunen wie ein Kind?


Bin ich noch so unvoreingenommen und offen wie ein Kind?
Wie einfühlsam und empathisch begegne ich noch anderen Menschen?

Im Sonntagsevangelium (Mk 9,30-37) erfahren wir von den Jüngern Jesu, dass sie die Frage diskutierten: „Wer wohl der Größte unter ihnen sei?“ Darauf stellt Jesus ihnen ein Kind in die Mitte mit den Worten: „Wer der Erste sein will, der soll der Diener aller sein.“ und „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.“ (Mk 9,35b.37a)

Auch heute zählt oft nur Größe, Ansehen und Macht, um den Wert eines Menschen zu charakterisieren. Jeder der von sich behauptet groß zu sein, macht andere klein und hält sie für weniger wertvoll.

Mit dem Kind wollte Jesus seinen Jüngern und auch uns in Erinnerung rufen: Kinder sind von Natur aus klein, sie sind verletzlich und schutzbedürftig und somit auf Unterstützung und Hilfe angewiesen. Doch sie sind keineswegs weniger wertvoll. Sie sind uns, vielmehr aufgrund ihrer unverfälschten und reinen Natur, ein Spiegel gegen unsere oft verschütt gegangene unbeeinflusste Offenheit und gegen jedes Statusdenken und Machtstrukturen.  

Selbst Gott hat mit seiner schier unfassbaren Tat, seinen Sohn als hilfloses und verwundbares Kind in unsere Welt zu schicken gezeigt, dass bei ihm wahre Größe und Macht nicht unserer menschlichen Auffassung entspricht.

Kinder sind das Wertvollste, welche unsere und die Zukunft der Welt sichern. Sie sind uns Beispiel und Vorbild wie Leben in Gemeinschaft gelebt werden soll.
Werden wir doch wieder mehr Kind!    

 

Das wünscht sich und Ihnen Diakon Michael Bichler