Naturnaher Garten

im Herbst

Die Beete umgegraben, das Laub feinsäuberlich aus dem Garten verbannt? Ein naturnaher Garten sieht anders aus. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps. Freuen Sie sich über den Herbst und verfallen Sie nicht in Aktionismus.
Buntes Laub fällt von den Bäumen, blühende Astern und einige Rosen sowie Früchte lassen den Garten vor der Winterruhe noch einmal richtig aufleben. Ein naturnaher Garten ist auch jetzt noch an Vielfalt kaum zu übertreffen.
Gartenkosmetik
Sicherlich, der Garten hat im Herbst von seiner Sommerpracht eingebüßt, doch ist kein Grund alles zu entfernen. Vielmehr reicht es, wenn Sie ein bisschen korrigierend eingreifen. Es ist ratsam Verblühtes und Samenstände zu entfernen und zu entsorgen, wenn kein Aussamen erwünscht ist. Kanadische Goldrute, Kugeldistel, Einjähriges Berufkraut und andere würden sich sonst unkontrolliert im Garten vermehren. Kranke Pflanzenteile entfernen Sie ebenfalls, um Übertragungen vorbeugend zu vermeiden. Vorsichtshalber erfolgt die Entsorgung auch hier über die Biotonne.

Einzelne Pflanzenteile stechen unschön aus dem herbstlichen Gesamtbild heraus? Sie können zurückgeschnitten werden. Ebenso auch Triebe und Blätter von Stauden und Gehölzen, die in den Weg hineinragen. Hier geht die Wegesicherheit vor. Abgeschnittenes kann auf einen Haufen gesammelt werden oder gehäckselt bzw. zerkleinert auf den Kompost gelangen.
Laub
Gehölze verlieren ihr Laub, um sich auf den Winter vorzubereiten. Oft färbt es sich noch gelb, rot oder orange, bevor es sich löst und zu Boden fällt. Es ist viel zu wertvoll, als dass es in die Tonne wandert. Wenn herbstliche Blätter von Bäumen und Sträuchern fallen, können sie meist auch dort verbleiben. Laub lässt sich in dünnen Lagen zwischen Stauden oder auf abgeräumten Gemüsebeeten und unter Hecken verteilen. Nun bedeckt und schützt es den Boden vor starkem Frost und Austrocknen im Frühjahr. Als dickere Schicht ist sogar die Unterdrückung aufkeimender Unkräuter möglich. Ist noch Falllaub übrig, kann es auch kompostiert werden. So bleibt auch schwer zersetzbares Laub von Walnuss und Eiche im Gartenkreislauf. Für die schnellere Verrottung zerkleinert man die Blätter und gibt sie schichtenweise oder vermischt mit anderem grünem Material (z. B. Rasenschnitt) auf die Kompostmiete.

An manchen Stellen im Garten ist Falllaub nicht gewünscht. Feuchte Laubblätter bilden auf Gehwegen gefährliche Rutschpartien. Entfernen Sie deshalb die Blätter rechtzeitig, bevor sie auf den Wegen festkleben und vergammeln. Auch vom Rasen nehmen Sie zumindest größere Blattmassen weg, damit die Rasengräser genug Luft bekommen. Hier besteht sonst die Gefahr, dass Rasengräser verfaulen oder sich verschiedene Pilzkrankheiten über den Winter ausbreiten. Im Teich sind Blätter ebenfalls unerwünscht. Das eingefallene Laub zersetzt sich und gibt Nährstoffe frei, was im nächsten Jahr an sonnigen Standorten das Algenwachstum fördert. Laub kann Überträger von Schadorganismen sein. In feuchten Jahren sind manche Pilzkrankheiten besonders stark ausgeprägt. Entfernen Sie deshalb sicherheitshalber solche Blätter und entsorgen Sie diese über den Biomüll oder den Grüngutabfall.
Nahrung
Neben dem Winterschutz für Pflanzen dienen abgefallene Laubblätter als Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Regenwürmer, Asseln, Insektenlarven, Hundert- und Tausendfüßer, Springschwänze, Milben und viele mehr sowie verschiedene Algen, Pilze und Bakterien zerkleinern und zersetzen die Laubmasse und geben langsam die darin gebundenen Nährstoffe frei. Diese können dann von den Pflanzen in der nächsten Gartensaison genutzt werden.

Samen und fruchttragende Stauden und Gehölze zieren nicht nur den herbstlichen Garten, sie bieten wertvolle Nahrung für Tiere in der kalten Jahreszeit. Bis zum Frühjahr sind oft Hagebutten, die Früchte des Efeus oder Samen von Sonnenblume, Schmuckkörbchen und anderen Einjahresblumen sowie Stauden vertilgt. Beobachten Sie die verschiedenen Vögel, die das unterschiedliche Nahrungsangebot gerne annehmen.