Bauen im Einheimischen-Modell

Soyener Gemeinderat zu

 

In der gestrigen Gemeinderatssitzung beschäftigte sich der Soyener Gemeinderat mit zwei Einheimischen-Grundstücken „Am Pfarrzentrum“, die von ihren Erwerbern, aufgrund stark steigender Zinsen und durch Inflation bedingte hohe Baupreise, vor zwei Jahren zurückgegeben wurden. Mehrheitlich war der Rat der Meinung, diese Grundstücke neu zu vergeben.

 

Bürgermeister Thomas Weber erläuterte den Antrag von Gemeinderatsmitglied Helmut Grundner. Demnach sei es derzeit „Dorfthema“, warum die Grundstücke nicht mehr frei gegeben werden. Laut Grundner sollte die Gemeinde diesen Spekulationen entgegen wirken und dabei das ursprüngliche Ziel, nämlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, nicht aus den Augen verlieren. Außerdem solle die soziale Durchmischung der Dorfstruktur gefördert werden. Beide Grundstücke sollten zeitnah, im besten Fall Anfang 2025, im Einheimischen-Modell neu ausgeschrieben werden.

 

Weber verwies in diesem Zusammenhang auf die Gemeinderatssitzung vom Juni 2023, in der der Rat eine Entscheidung über die zukünftige Verwendung der Grundstücke vertagt hatte. Damals wurde beschlossen, den Abschluss der Planungen für erforderliche Projekte wie die Erweiterung des Kindergartens oder beispielsweise die Sanierung des Feuerwehrhauses abzuwarten und dann über die weitere Verwendung zu entscheiden. „Eine Ausschreibung im Januar funktioniert definitiv nicht“, so Weber. Die Ausschreibung sei sehr zeitaufwendig und aufgrund der vorgezogenen Wahlen im Februar sei das so kurzfristig nicht umsetzbar.

 

Martin Krieg sprach sich für eine Ausschreibung der Grundstücke aus. Derzeit gebe es keinen Grund, diese zurückzuhalten, dazu sei bezahlbarer Wohnraum knapp. Dem schloss sich auch Sebastian Schubert an. Johann Hinterberger erklärte, dass es bestimmt Interessenten für die Grundstücke geben werde. Horst Schimpflingseder bezeichnete die derzeitige Situation als „totes Kapital“. „Für die anstehenden Projekte eignen sich diese Grundstücke sowieso nicht.“

 

Afra Zantner würde die Grundstücke noch behalten, da eine Ausschreibung als Einheimischen-Modell sehr zeitaufwendig sei.

 

Dass die Nachfrage nach Baugrundstücken in den letzten Jahren sehr zurückgegangen sei, verdeutlichte Bürgermeister Thomas Weber anhand einer Statistik. So kamen 2021 noch 48 Anfragen, 2024 nur noch neun, zwei Anfragen davon von Soyener Bürgern.

 

Mit drei Gegenstimmen sprach sich der Soyener Gemeinderat für eine Veräußerung der beiden Grundstücke „Am Pfarrzentrum“ aus.

 

Geschäftsstellenleiter Georg Machl ergänzte, dass hierzu der Maßnahmenkatalog erst beschlossen werden müsse und mit einer Ausschreibung ungefähr im Frühjahr gerechnet werden könne.

 

Tanja Geidobler