Warum habt ihr solche Angst?

Habt ihr noch keinen Glauben?  Mk 4,40

Viele von uns sehen, dass das Leben in der Welt in die Krise geraten ist.
Naturkatastrophen, Krieg, Flucht oder persönliche Unglücke sowie Glaubenskrise bestimmen immer wieder unseren Alltag. Da wird uns elementar unsere Abhängigkeit und Hilflosigkeit vor Augen geführt. In solchen Zeiten fingen Menschen immer wieder an, (wie die Jünger im Seesturm Mk, 4,35-41) ihre Verbundenheit mit Gott zu suchen und mit ihren Nöten sich an ihn zu wenden. So entstand auch die Tradition des Wettersegens.
In diesem Segensgebet geht es zunächst um gedeihliches Wetter für Mensch und Natur damit die lebensnotwendigen Gaben der Natur heranreifen können. Wir dürfen dies aber auch in einem erweiterten Sinne beten, für eine allgemein günstige "Wetterlage" in diesen besonderen Krisenzeiten, damit all das, was unser Leben ausmacht, gedeihen, wachsen oder heilen kann.

Wettersegen:
Gott der allmächtige Vater,
segne uns und schenke gedeihliches Wetter;
er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von uns fern.
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald
und schenke uns die Früchte der Erde.
Er begleite unsre Arbeit,
damit wir in Dankbarkeit und Freude gebrauchen,
was durch die Kräfte der Natur
und die Mühe der Menschen gewachsen ist.
Das gewähre uns der dreieinige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Der Sturm auf dem See  (Mk 4,35.37-41)
Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer des Sees fahren. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?  Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?