25-Stunden-
Milch-Warnstreik


Der Streit in der bayerischen Milchwirtschaft spitzt sich zu. Betroffen sind die Privatmolkereien Meggle und Bauer in Wasserburg, das Milchwerk Jäger in Haag, die Bergader Privatkäserei in Waging und das Allgäuer Alpenmilchwerk in Weiding. „Der Warnstreik geht in eine neue Runde und wird heftiger: 25 Stunden lang wird in allen Werken so gut wie nichts mehr laufen. Außerdem gibt es einen großen ‚Open-Air-Streik-Protest‘ in Wasserburg“, sagt Manuel Halbmeier von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Oberbayern. Die Tarifverhandlungen der Bayerischen Milchindustrie seien in der zweiten Runde ins Stocken geraten.

„Die Arbeitgeber weigern sich, 300 Euro pro Monat als Zusatz-Paket zu akzeptieren. Die ursprüngliche Forderung der NGG lag bei 411 Euro. Doch trotz Entgegenkommens der Gewerkschaft sperren sich die Arbeitgeber gegen ein faires Lohn-Plus für alle Beschäftigten“, so NGG-Geschäftsführer Halbmeier. Zuletzt hätten die Arbeitgeber lediglich 150 Euro im ersten Jahr und 2,5 Prozent mehr Lohn im Folgejahr angeboten. Zudem sollen die Azubis keinen eigenen Tarifvertrag bekommen.

Die NGG fordert neben 300 Euro mehr pro Monat auch einen Tarifvertrag für Azubis, der 100 Euro mehr pro Monat und die Erstattung der Fahrkosten zur Berufsschule garantiert. Mehr als 350 Beschäftigte von fünf Unternehmen treten, am 18. und 19. Juli erneut in den Warnstreik: „Weite Teile der Produktion werden stillstehen – diesmal für 25 Stunden am Stück“, so Halbmeier. Insgesamt arbeiten gut 19.000 Beschäftigte in der bayerischen Milchwirtschaft. Die Verhandlungen werden noch in diesem Monat fortgeführt.
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)