Das Netz des Evangeliums befreit
„Auf dein Wort hin …“
Viele Berufe und Berufsgruppen, und dem entsprechend viele Fachleute! Auch die Bibel kennt sie: Ackerbauern und Sämänner, Bauleute, Fischer, Gerber, Färber,
Schmiede, Hirten, Hausfrauen, Hebammen, Gesetzeslehrer, Schriftgelehrte, Schreiber, Soldaten, Töpfer, Tempeldiener, Winzer, Fürsten, Priester, (Wander-)Prediger, Richter, Zimmermänner,
Geldwechsler, Zöllner, Türhüter, Knechte, Tagelöhner..., um nur einige zu nennen.
Viele üben ihren Beruf nicht nur aus, sie leben ihn als Berufung – mit Leib und Seele.
Auch Jesus hatte einen Beruf. Er war Zimmermann, wie Josef, sein Vater, bis er seine wahre Berufung und Sendung erkannte: als Wanderprediger das Reich Gottes zu
verkünden.
Für diese seine göttliche Sendung braucht er Mitstreiter und Nachfolger. Er beruft sie mitten aus ihrer Alltagsbeschäftigung – am Beispiel von Petrus, der vom
Fischer zum „Menschenfischer“ berufen wird (Lk 5,1-11).
Damals mussten Petrus und seine Gefährten, um Menschenfischer zu werden, ihr Handwerk an den Nagel hängen. Heute müssen wir es nicht, denn jeder Christ, jede
Christin, ist berufen, mitten im alltäglichen Leben und Beruf, das Netz auszuwerfen.
Nur eine Voraussetzung: das bedingungslose Vertrauen, wie Petrus, der gegen besseres Wissen und entgegen seiner eigenen Erfahrung handelt. „Auf dein Wort
hin!“
Das Schöne dabei ist trotz Schwierigkeiten die Erfahrung: Eigentlich halten die wahren Menschenfischer Gottes nicht gefangen, sondern sie befreien zum
Leben!
Davon könnte ich erzählen.
Pfr. Hippolyte Ibalayam