Nachnutzung der Beete

 

So manche Beete im Gemüsegarten sind abgeerntet. Zum einen waren die Pflanzen erntereif oder, bedingt durch die Witterung, durch Krankheiten geschädigt. Um den Boden aber stets bedeckt zu halten, empfehlen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie eine Nachnutzung.

 

Wie werden leere Gemüsebeete wieder grün? Pflanzungen von Herbst- und Wintersalaten sowie die Aussaat von Feldsalat, Spinat, Wintererbse, Kresse und Gründüngung sind die Lösung.

 

Warum Begrünung der kahlen Beete?

 

Die Pflanzen auf den Beeten begrünen nicht nur leere Flächen, sie verbessern und schützen den Boden und verhindern die Auswaschung von Nährstoffen. Zudem haben wir durch den Klimawandel ein größeres Anbau- und Erntefenster, sodass wir fast das ganze Jahr für den Gemüseanbau nutzen können.

Pflanzen beschatten den Boden, schützen vor Erosion, Verschlämmung und Verkrustung. Durch die Bodenbedeckung unterdrücken sie außerdem Unkräuter, die sich sonst schnell massenhaft ausbreiten würden. Noch vorhandene Nährstoffe, vor allem Stickstoff, wird zum Wachstum benötigt und somit vor Auswaschung bewahrt.

 

Ernte in der kalten Jahreszeit

 

Entstehen nun auf den Beeten Lücken durch Abernten und Entfernen von Sommergemüsepflanzen, lassen sich problemlos Pflücksalat und Endivien sowie Batavia-Salat pflanzen. Manche Gärtner bieten außerdem Chinakohl- und Zuckerhutpflanzen an. Durch warme Temperaturen und Niederschläge wachsen die Pflanzen teilweise zu großen Köpfen heran. Chinakohl und Zuckerhut sind kälteverträglich und legen daher oft auch noch im November an Größe zu. Empfindlichere Pflücksalate und Endivien decken Sie bei drohendem Frost mit einem Vlies ab. Die Aussaat von Asia-Salaten und sogenannten Babyleafs ist ebenfalls möglich. Schon bald erscheinen junge frische Blättchen für die Ernte.

 

Beliebt ist der Feldsalat, der den ganzen Herbst und Winter hindurch schmackhafte Blattrosetten bildet. Im September wird noch gesät. Reihensaat erleichtert die Pflegemaßnahmen im Beet. Praktischer ist das Pflanzen von jungem Feldsalat in Erdpressballen. Jede freie Beetlücke kann dann schnell bestückt werden. Schon nach wenigen Wochen sind die Blattrosetten erntereif. Bis Mitte Oktober können Sie noch ins Freie pflanzen und im Winter oder zeitigen Frühjahr ernten. Spinat säen Sie ebenfalls in Reihe mit mindestens 25 cm Reihenabstand. Dies erleichtert das Hacken und Unkrautjäten.

Während die Radies- und Kresseernte schon bald nach der Aussaat beginnt, dauert es bei der Wintererbse länger. Sie sät man noch bis Oktober und erntet im nächsten Mai.

 

Aussaat von Gründüngung

 

Wer kein Gemüse mehr pflanzen möchte, sät Gründüngung ein. Tiefwurzelnde Pflanzenarten (z.B. Ölrettich, Ackerbohne, Gelbsenf) fördern langfristig eine tiefgründige Bodenlockerung. Mit einer Gründüngung können Sie zugleich den Humusgehalt und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Die Krümelstruktur und die Wasserhaltefähigkeit werden verbessert sowie das Bodenleben gefördert. Schnellwachsende und auch winterharte Gründüngungspflanzen eignen sich besonders in wintermilden Gebieten auch noch für eine Aussaat Anfang Oktober. Der Klimawandel bringt meist noch sehr milde Herbsttemperaturen. Der Boden ist ausreichend warm und so können die Samen gut keimen und die Pflanzen wachsen. Gelbsenf und Phacelia kommen zwar nicht mehr zur Blüte, bilden aber grüne Blätter und Stängel bis zum Frost. Ganz spät (bis November) können Sie noch Winterroggen aussäen. Achten Sie im Gemüsegarten bei der Wahl der Grüneinsaat auf die Fruchtfolge. Wenn Sie viel Kohl, Rettich oder Radies anbauen, sollten Sie möglichst keinen Senf, Ölrettich und Raps verwenden. Sie gehören zur selben Pflanzenfamilie, den Kreuzblütlern.

 

Im Frühherbst wird grundsätzlich nichts eingearbeitet. Bei der Verrottung entstehen wertvolle Nährstoffe, die ausgewaschen werden können. Oft ist noch ein Umgraben im Dezember oder Januar kurz vor dem Durchfrieren des Bodens möglich. Oder man lässt die Gründüngung einfach bis zum Frühjahr stehen. Winterharte Gründünger bilden viel Grünmasse und verholzende Teile, die den Boden über den Winter schützen. Das Einarbeiten im Frühjahr ist dann oft schwierig. Reißen Sie deshalb Pflanzenreste aus und kompostieren diese oder mähen Sie ab und graben die Flächen mit einem flach gehaltenen Spaten wenige Wochen vor der Beetnutzung um.

Frostempfindliche Gründüngungspflanzen, die durch die Kälte abgestorben sind, bleiben noch als Mulch auf dem Boden liegen. Pflanzenreste werden im Frühjahr eventuell abgerecht und kompostiert oder auch untergegraben.

 

 

GBV RO